Begegnung mit dem Gestern
Bachelor-Abschlussarbeit
Oftmals ähnelt der Versuch, die Vergangenheit zu erinnern, dem Bemühen ein Phantom fassen zu wollen. Um vergangene Erlebnisse zu bewahren, verknüpfen wir sie mit verschiedensten Erinnerungsträgern. Damit geben wir ihnen einen Ort in der materiellen Welt, wodurch sie sich sammeln und archivieren lassen. Die alltäglichen Archive der Erinnerungsträger sind Fotoalben, Souvenirs und Tagebücher. Sie bieten die bloße Aufzeichnung und Fixierung von Biographien und Lebensdaten – die Ausstellung „Begegnung mit dem Gestern“ bildet einen kreativen Umgang mit Erinnerungen und gibt den Impuls zu Erinnern an seine Besucher weiter. Es ist eine Einladung zum Stöbern und Entdecken – in fremden Erinnerungen zu lesen und dabei den Spuren eigener Geschichten nachzuhorchen.
Die Ausstellung zeigt drei Episoden persönlicher Erinnerungen aus meiner Grundschulzeit in Kairo. Der Dachboden wird zum Fundus, es entsteht ein Archiv persönlicher, autobiographischer Erinnerungen. Das geborgene Treibgut erzählt persönliche Geschichten und weckt gleichzeitig im Betrachter eigene Erinnerungen und Assoziationen. Erinnerungen lagern sich in Schichten auf den Objekten ab, überlagern sich, verblassen und treten in neue Zusammenhänge – die Illustrationen verbinden sich mit Treibgut aus dem Gestern.